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News 2023

Weltpolitik zum Anfassen

Gymnasium Marianum veranstaltet das politische Planspiel „MarMUN“

Von T. Fiebig, 20.01.2023

Aus der Schule direkt auf die große Bühne internationaler Diplomatie: Am Gymnasium Marianum führten ca. 160 angehende Abiturientinnen und Abiturienten das politische Planspiel „MarMUN“ durch. Bei einer sogenannten „MUN“ handelt es sich um ein Planspiel über die Vereinten Nationen (UN), in dem die Teilnehmer die Rolle der Delegierten der verschiedenen Staaten in den unterschiedlichen Organen der UN übernehmen. Dazu waren auch Teilnehmer des Meppener Windthorst-Gymnasiums sowie der Gymnasien Haren und Haselünne der Einladung ans Marianum gefolgt, sodass ein intensiver Austausch über Schulhofgrenzen hinweg stattfinden konnte.

Organisiert wurde die MarMUN durch das Marianum-Seminarfach „UNO – Hüterin des Weltfriedens?“ unter der Leitung von Marius Gandt. Das selbstgewählte Leitthema „Eine Welt unter Spannung? Klima, Krisen, Kriege“ hätte kaum aktueller formuliert sein können angesichts der vielschichtigen globalen Krisenherde der Gegenwart. Deutlich betonte Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein in seiner Eröffnungsrede, dass die Folgen weltpolitischer Entwicklungen auch in der Region spürbar sind: „Das große Ganze hat runtergebrochen auf eine kleine Stadt auch Auswirkungen“. Umso wichtiger sei es daher, die junge Generation durch Veranstaltungen wie die MarMUN fit zu machen für die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft.

Und so fanden sich die jungen Erwachsenen im Anschluss hochmotiviert in den Arbeitsgruppen und Räten zusammen: Es wurden Resolutionen im Sicherheits- und Menschenrechtsrat verlesen, der Frauenrechtsrat debattierte, der Wirtschafts- und Sozialrat erarbeitete Zukunftsperspektiven und im Umweltrat wurde bei der Problemanalyse kein Blatt vor den Mund genommen. Zwischendurch sorgte eine in Zusammenarbeit mit der Meppener WTD 91 inszenierte „Entführung“ für Aufsehen – und verlangte von den politischen Akteuren spontanes und entscheidungssicheres Reagieren.

Am Ende eines spannenden Vormittags kamen alle Teilnehmer in der Schulaula zu einer gemeinsamen Abschlusszeremonie zusammen. Hier hob Schulleiter Hermann-Josef Rave besonders das große Engagement der Organisatoren sowie die gute Zusammenarbeit mit den anderen emsländischen Gymnasien hervor. Letztere habe den Tag bereichert und sei durchaus programmatisch zu verstehen: „Wenn es innerhalb von Europa keine Grenzen mehr gibt, dann erst recht nicht auf den Schulhöfen.“ Durch Projekte wie die MarMUN den Blick über den eigenen Tellerrand zu richten, zeuge außerdem von der Bereitschaft zur Perspektivübernahme – und die ist zweifellos zentrale Voraussetzung eines funktionierenden gesellschaftlichen Miteinanders.
 
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