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News 2021

#beziehungsweise: Bar-Mizwa – Firmung/Konfirmation

11.05.2021


Eine jüdische Stimme
Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg

Im Judentum gelten Mädchen mit 12 und Jungen mit 13 Jahren als erwachsen, das heißt, sie sind in der Lage, Verantwortung für das eigene religiöse Leben und für die Erfüllung der Gebote vor Gott und den Menschen zu übernehmen.
Die Vorbereitungen für die Bar/Bat Mitzwah ziehen sich bei Kindern je nach Vorwissen und Gemeindepraxis über ein bis drei Jahre hin. Im Gottesdienst legen sie zum ersten Mal ihren Tallit (eine Art Gebetstuch) an und tragen den Wochenabschnitt der Torah ganz oder teilweise vor, meist in der traditionellen musikalischen Rezitationsweise. Dazu kommt noch die Haftarah, die Prophetenlesung, in Hebräisch oder in der Landessprache. Danach folgt eine kurze Predigt, manchmal wird auch ein Teil des Gottesdienstes vorgebetet. Daran schließt der Kiddusch, ein festlicher Imbiss, in der Gemeinde an und danach wird im privaten Rahmen mit Familie und Freundeskreis weitergefeiert.


Eine christliche Stimme
Prof. Dr. Stephan Leimgruber

Sowohl Judentum als auch Christentum kennen Rituale des Erwachsenwerdens.

In der Evangelischen Kirche bekräftigen junge Menschen ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, geschehen ist. In der Konfirmanden-Zeit lernen die jungen Menschen die Grundlagen des christlichen Glaubens kennen. Sie üben sich in christlicher Spiritualität und engagieren sich im Gemeindeleben. Nach ihrer Konfirmation sind sie eingeladen, ihren Weg des Glaubens in der Gemeinschaft anderer Christinnen und Christen weiter zu gehen und sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten in der Gemeinde einzubringen.

In der römisch-katholischen Kirche ist die Firmung das Sakrament der Mündigkeit. Der Bischof verleiht und feiert die Gabe des Geistes unter Gebet und Salbung bzw. Handauflegung. Die Firmanden empfangen Gottes Geist. Sie erwidern den Friedensgruß und sind bereit, sich selbst mit ihren Gaben und Fähigkeiten in den Dienst der Menschen zu stellen. Die Firmpat*innen unterstützen sie dabei, was sie mit der Hand auf der Schulter der Jugendlichen signalisieren.

 
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