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News 2021

Meppener Gymnasiasten schützen den Steinkauz

Die NOZ berichtet

Von Tobias Böckermann, NOZ, 29.11.2021

Der Steinkauz ist ein niedlicher Geselle. Aber sein Bestand im mittleren Emsland geht zurück. Schüler des Gymnasiums Marianum helfen jetzt der kleinen Eule.

Und zwar gemeinsam mit den Regionalgruppen des Naturschutzbundes Werlte/ Sögel sowie Emsland Mitte. Aber der Reihe nach. Am Marianum kümmern sich seit vielen Jahren Schüler und Lehrer neben dem Unterricht auch um den Umweltschutz. Der regelmäßig angebotene Naturschutztag stand in diesem Jahr ganz im Zeichen einer ziemlich „charismatischen Eule“.

Das jedenfalls findet Andreas Schüring, Naturfotograf und Eulenexperte aus Werlte. Er hat zunächst vor rund 100 Schülerinnen und Schülern in der Aula der Schule über den Steinkauz berichtet, unter anderem zum Beispiel, warum Wohnungsnot dessen größtes Problem ist. „Es fehlen einfach die passenden natürlichen Bruthöhlen“, sagte er.

Der Steinkauz benötigt außerdem zwingend kurzrasiges Grünland zur Jagd – vor allem Streuobstwiesen sind als Lebensraum wichtig. Spätestens seit den 1970er-Jahren, als die Europäische Gemeinschaft Prämien für das Abholzen von Streuobstwiesen zahlte, sind diese aber fast verschwunden.

Was also tun? Man kann Niströhren bauen und in passenden Biotopen, möglichst nicht allzu weit von bekannten Vorkommen entfernt, in Bäumen oder an Schuppen anbringen. Immer zwei pro Standort, denn die Eule wechselt gerne mal den Unterschlupf.

400 Holzleisten, 20 Röhren

Und genau das haben nach dem Vortrag von Andreas Schüring die Schüler der Seminarfächer „Marianum for Future“ aus dem Jahrgang zwölf getan. Unter der Anleitung von Andreas Schüring, sowie Rolf Grave (Obmann für Nistkästen) und Hans Bruns vom Nabu Werlte/Sögel sowie Bernd Quappen vom Nabu im mittleren Emsland haben sie 20 Nistkästen gebaut.

Die jeweils 400 dafür benötigten Holzleisten und weiteres Baumaterial hatte Schüring vorbereitet. Zu einer Röhre geformt wurden sie montiert und mit Teerpappe gegen Feuchtigkeit geschützt.

Zwei Wochen später erfolgte nun die Premiere: Zwei Niströhren haben die Schüler des Seminarfachs auf dem Grundstück der Familie Conen in Meppen-Versen angebracht. „Das passt dort ganz gut“, berichtete Bernd Quappen. Denn bei den Conens lebt Pony Max und hält eine Wiese kurz – ideal, falls ein Steinkauz vorbeischaut und am Boden nach Regenwürmern oder Mistkäfern in den Pferdeäppeln suchen will.

Der Bestand ist gestiegen

Dass der Vogel die Hilfe nötig hat, da sind sich die Experten vom Nabu sicher. Denn seit 2005 kümmert sich die Arbeitsgruppe Eulenschutz im Naturschutzbund Emsland Mitte gezielt um den Kauz und verzeichnete anfangs gute Erfolge: Der Bestand stieg. 100 Standorte mit je zwei Niströhren haben die Nabu-Mitstreiter dem Vogel vor allem entlang von Ems und Hase östlich von Meppen angeboten. 28 Brutpaare als Spitzenwert 2016 waren der Lohn der Arbeit.

Aber seitdem ging der Bestand wieder zurück, Gründe weitgehend unbekannt. Manche Brutbäume verschwanden oder starben ab. 2019 wurde letztmals gezählt, und Bernd Quappen kam nur noch auf 17 Paare. Danach verhinderte Corona eine genauere Kontrolle. „Wir sind sicher, dass der Steinkauz noch da ist. Aber wir wissen nicht genau, wie viele es noch sind“, berichtete er bei der Aufhängaktion.

Deshalb kommt dem Nabu die Initiative der Schule gerade recht. Lesen Sie den Artikel hier online.

Den vollständigen Artikel können Sie hier ansehen.

 
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