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News 2020

Ausstellung „Moria“ des Kunst LK, Jahrgang 13

Von Leonie Schulte und S. Pulina, 11.11.2020

Ausgehend von dem Kurzfilm „A Short Story of Moria“ (2020), hat der Kunst LK Jahrgang 13 Filmplakate im reduzierten Stil des amerikanischen Grafikdesigners Saul Bass (1920-1996) erstellt. Moria ist eines der größten Flüchtlingslager Europas (20.000 Flüchtlinge auf einer Fläche, die für 2300 Flüchtlinge vorgesehen war) auf der griechischen Insel Lesbos, dessen menschenunwürdige Verhältnisse zwar von Hilfsorganisationen immer wieder kommuniziert wurden, jedoch in der medialen Berichterstattung auch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Ein Großbrand im September 2020 führte zu der Verschlimmerung der Verhältnisse und einer nahezu vollständigen Zerstörung des Lagers. Insbesondere die Kinder in den Lagern sind Leid, Hunger und Elend ausgesetzt, vor dem sie eigentlich bewahrt werden sollten. Die Geflüchteten sind in einer Zwischenwelt gefangen, zwischen verlassener Heimat und dem nicht erreichten Ziel Europas. Das Coronavirus verschlimmert die bereits bestehenden gesundheitlichen Gefahren in den Lagern.

Um auf diese verheerenden Zustände aufmerksam zu machen, nutzten die bekannten Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf 15 Minuten ihrer besten Fernseh-Sendezeit von ProSieben, um mit dem dokumentarischen Kurzfilm „Moria“ ein Schlaglicht auf die katastrophalen Zustände an den EU-Außengrenzen zu werfen und das Leid der Menschen widerzuspiegeln.

Die entstandenen Filmplakate reflektieren die individuellen Sichtweisen und Interpretationen der Dokumentation in einer künstlerisch reduzierten Umsetzung. Thematisch werden die Integrationspolitik Europas, sowie die persönliche Verantwortung der EU-Bürger*innen hinterfragt. Anhand einer szenischen Ausstellung wurden die Werke in der Aula des Gymnasium Marianum installiert. Sie konfrontieren den Betrachter und regen zum Nachdenken über die Rolle Europas sowie die persönliche Verantwortung als EU-Bürger in Bezug auf die Flüchtlingspolitik Europas an.

Hinweis: Der Kurzfilm „A Short Story of Moria“ kann über YouTube angesehen werden. Er ist allerdings aufgrund der dokumentarischen Szenen von Leid, Kinderleid und Verzweiflung nicht für Kinder oder sensible Personen geeignet.

 
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