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News 2019

 

Zurück in die Zukunft

Von Eva Deermann und Viola Knurbein (Jg.12), 30.06.2019 (aktualisiert)

In der letzten vollen offiziellen Schulwoche gab es für die angehenden Abiturienten der ehemalige 5a (Jg. 2011/12) von Frau Küpper einen einmaligen Blick zurück in die persönliche Vergangenheit … aber lassen wir sie selbst erzählen, Eva Deermann und Viola Knurbein berichten:

Viele fragen sich immer wieder, wie man mit 11 Jahren war. Was hat man sich gewünscht? Welche Vorstellungen hatte man von seiner eigenen Zukunft? Diese Fragen konnten wir, die ehemalige 5a des Abiturjahrganges 2019, uns selbst beantworten, denn in der 5. Klasse haben wir - Dank eines Projektes aus dem Pädagogikunterricht der damaligen elften Klasse – Briefe an uns selbst geschrieben.

Diese Zukunftsbriefe haben wir nun zurückerhalten und so wurden uns beim Lesen dieser Briefe unsere kindlichen, aber sehr amüsanten Wünsche erneut bewusst, an die sich fast niemand von uns mehr erinnern konnte. So haben sich z.B. mehrere von uns ein solarbetriebenes Auto gewünscht, das manchmal sogar fliegen konnte. Dies ist nur ein Beispiel für Wünsche, die für viel Spaß beim Entdecken unseres 11-jährigen Ichs sorgten.

Für uns war es eine schöne Erfahrung diese Briefe zu erhalten und zu lesen, weshalb wir sehr dankbar sind, dass die vier ehemaligen Schülerinnen sie sieben Jahre lang für uns aufbewahrt haben und sie uns nun haben zukommen lassen.

Da wir uns so gefreut haben diese Briefe zu lesen, möchten wir den jetzigen und zukünftigen Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen ans Herz legen, eine der KLS-Stunden zu nutzen, um auch mit ihren Fünftklässlern solche Briefe an sich selbst zu schreiben, die sie dann kurz vor dem Abitur zurückbekommen.

Im Pädagogikunterricht wird am Ende des Semester 11.2 meist ein kleiner Unterrichtsversuch unternommen, bei dem die Pädagogikschülerinnen und -schüler eine Unterrichtsstunde für eine jüngere Klasse planen und durchführen. Christin Backers, Theresa Brüggemann, Annika Nimz und Franziska Untiedt, Abitur 2013, hatten dabei eine ganz besondere Idee, sie ließen die Schülerinnen und Schüler der 5a im Rahmen einer Deutschstunde Briefe an ihr zukünftiges Ich schreiben, die sie anschließend 7 Jahre lang verwahrt haben.

Vor einigen Wochen trat dieses Unterrichtsprojekt dann in die finale Phase. Die Vier, inzwischen längst mit beiden Beinen im Berufsleben stehend, meldeten sich bei Herrn Breer und organisierten mit ihm gemeinsam die Übergabe der Briefe. Deren Inhalte sorgten nach so vielen Jahren für viel Gelächter, blickten die damaligen Fünftklässler doch z.T. sehr selbstbewußt in ihre eigene Zukunft, in der neben solarbetriebenen (Flug-)Autos vor allem viel Geld und wunderschöne Partner, und sogar schon der ein oder andere Nachwuchs zentrale Rollen spielten.

Entstand das Projekt 2012 zufällig und spontan im Rahmen des Pädagogikunterrichtes, ist es nun über die lange Zeit konsequent bis zum Ende umgesetzt worden, wofür besonders den 4 ehemaligen Pädagogikschülerinnen von Herrn Albers besonderer Dank gilt.

Hier ihr persönlicher Bericht:

„Was wohl die Zukunft bringt?“ - Zukunftsbriefe aus der 5. Klasse

Es begabt sich vor einigen Jahren, dass Herr Albers mit seinem damaligen Pädagogik-Kurs ein Projekt durchführte. Vier motivierte Schülerinnen beschäftigten sich mit dem Thema Zukunft, um eine Unterrichtsstunde in einer fünften Klasse vorzubereiten.

Nach einigem Hin und Her war eine Entscheidung getroffen und wir sammelten alle Materialien und nahmen die Herausforderung an.

Zum Einstieg schauten wir einen Ausschnitt aus dem Film Wall-E. Wir erzählten von unseren Vorstellungen als Fünftklässler und der damaligen Realität, welche sich natürlich bei dem ein oder anderen nach dem Abitur nochmal gewandelt hat.

Nun ging es für jeden einzelnen los, die Aufgabe an die damaligen Schüler:„ Schreibt einen Brief an euer zukünftiges Ich mit euren Wünschen und Zielen “.

Unser Ziel war es, kurz vor dem Abitur der Unterstufenschüler diese Schriftstücke wieder zu verteilen. Genau dies ist nun in einer kleinen Runde nach Schulschluss geschehen.

Viele, jetzt Abiturienten, waren überrascht, da sie nicht mehr an die damalige Aktion gedacht haben. Einige haben sogar auf die Briefe gewartet und gehofft, dass diese bei uns nicht in Vergessenheit geraten. Genauso überrascht und beeindruckt waren aber auch wir, von dem Wandel der Schule.

Wir, die 2013 Abitur gemacht haben, haben unser Marianum noch in sehr guter Erinnerung, aber die Modernisierung und der technische Vorschritt ließen uns sehr staunen. Da bekam man fast nochmal Lust, seinen Berufsweg zu überdenken.

Wie im Film Wall-E vom kleinen Roboter gesagt wurde:„Ich möchte nicht überleben, ich möchte leben.“ , so wandelte sich das Leben und die Vorstellungen der einzelnen Schüler auch und aus dem „ Überleben“ Schule wird nun das eigene Leben leben.

Bald kommt der Berufsalltag, Berufsschule, Studium etc., da ist es doch schön zu sehen, welche Wünsche und Ziele man als Kind hatte und wie diese sich nun gewandelt haben. Wir hoffen, den Schülern eine Freude gemacht zu haben und wünschen ihnen für ihren weiteren Werdegang alles Gute!

Eine solche Erfahrung, Post aus der eigenen Vergangenheit erhalten zu haben, bereitete allen Beteiligten das Gefühl, teil eines ebenso erfolgreichen wie einmaligen Projektes gewesen zu sein, das im Nachhinein absolut nachahmenswert erscheint.

 
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