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News 2018

 

Die Messe im Radio

Premiere im Gymnasium Marianum in Meppen

Von Petra Diek-Münchow (Kirchenbote), 10.08.2018

Zu Beginn des neuen Schuljahres gibt es eine Premiere im Gymnasium Marianum. Mehrere Radiosender übertragen am Sonntag, 12. August, eine Messe aus der Kapelle. Darüber freuen sich auch die Maristen.

Draußen ist es brütend heiß, in der Kapelle des Gymnasium Marianum angenehm kühl. Pater Rudolf Bleischwitz setzt sich in eine Bank und lässt den Blick durch den Gottesdienstraum schweifen. Hinauf ins Gewölbe und zum Bronzekreuz unter der Decke, zum Ambo und Altar. Auf den Reliefplatten dort erzählt der Künstler Joseph Krautwald vom Abendmahl mit den Jüngern, von der Brotvermehrung und der Hochzeit zu Kanaan.

Für Bleischwitz ist die Kapelle ein wichtiger Ort und Zentrum des Maristenordens in Meppen. Mit sieben weiteren Patern und Brüdern lebt er hier – Tür an Tür mit der Schule. „Wir freuen uns, dass die Ferien vorbei sind. Dann sehen und hören wir die Kinder und Jugendlichen wieder“, sagt er. Schwester Hadwiga neben ihm nickt mit einem Lächeln. Auch sie wohnt mit drei Netter Missionsschwestern im Maristenkloster. „Die Kapelle ist so ein schöner Raum“, sagt sie. „Schlicht, hell und freundlich. Mit geht hier immer das Herz auf.“

Aus dieser Kapelle sendet der NDR am Sonntag, 12. August, einen Radiogottesdienst (siehe „Zur Sache“). Die beiden Religionslehrer am Marianum, Annette Kreilos und Martin Haverkorn, haben ihn mit Ruth Beerbom vom Rundfunkreferat des Bistums und dem Meppener Pfarrer Ralf Wellbrock vorbereitet. Schwester Hadwiga wird in der Sakristei dafür sorgen, dass alles dafür bereitliegt. Am Beginn des Schuljahres geht es in der Messe um das Thema Neuanfänge: Wie werde ich mich zurechtfinden? Werden mich die anderen mögen?

Wie sich das anfühlt, davon werden zum Beispiel Anna Weßling und Hermann-Josef Rave erzählen. Denn die eine startet in der Klasse 5, der andere als neuer Schulleiter in dem katholischen Gymnasium. In seiner Predigt wird Pfarrer Ralf Wellbrock sie dazu ermutigen, sich Zeit für diese ersten Wochen zu nehmen, statt sich vorschnell eine Meinung zu bilden – und sich umeinander zu kümmern. Die Fürbitten werden Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern lesen.

Auch von den Maristen und der Kapelle werden die Zuhörer am Radio ein wenig erfahren. Darüber freut sich Pater Bleischwitz sehr. „Das Kloster ist der Ursprung der Schule“, sagt er. 1899 hatte der Maristenorden das Kloster gegründet, die Gemeinschaft baute die Schule und Handwerksbetriebe auf, schickte Missionare in die Südsee. 1912 wurde die Kapelle gebaut. Das Ursprungsgebäude des Klosters prägt bis heute das Erscheinungsbild des Marianum, das 1978 aus dem Zusammenschluss der Liebfrauenschule und des Maristengymnasiums entstanden ist. Träger ist die Schulstiftung des Bistums. Heute besuchen etwa 1100 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung.

Gymnasium und Maristen nutzen die kleine Kirche zugleich, beide verbindet eine freundschaftliche Beziehung. „Wir sind froh, dass wir die Kapelle haben“, sagt Haverkorn. „Sie ist Zentrum unserer Schulpastoral.“ Für einzelne Jahrgänge finden hier Gottesdienste und Andachten statt, vor dem Abitur tanken die Oberstufenschüler Kraft für die Prüfungen.

„Es ist ein Ort für Jung und Alt“, sagt Bleischwitz. Das empfinden wohl auch viele andere Menschen so. Jeden Werktag feiern die Maristen morgens in der Kapelle Gottesdienst und mit ihnen oft zahlreiche Gäste. Zur Sonntagsmesse kommen manchmal bis zu 100 Gottesdienstbesucher aus der Umgebung. Sie mögen die frühe Zeit, kennen und schätzen die Maristen, die zum Teil noch immer als Seelsorger in der Region unterwegs sind und geistliche Begleitung anbieten. Bei Abi-Jubiläumsfeiern treffen sich frühere Schüler gern auch zu einem Gebet in der Kapelle.Und es gibt nicht wenige Ehemalige, die dort heiraten. „Für viele Menschen ist die Kapelle ein fester Bezugspunkt“, sagt Pater Bleischwitz.

 
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