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News 2017

 

Schul-Cloud

Marianum für bundes­weites Pilot­projekt ausgewählt

Von Tobias Böckermann (MT), 18.02.2017

"Das Gymnasium Marianum Meppen nimmt als eine von bisher 25 Schulen bundes­weit am Pilot­projekt „Schul-Cloud“ teil. Darin sollen digi­tale Unterrichts­inhalte abrufbar sein – jeder­zeit und von jedem Ort.

Auf der Internet­plattform sollen Video­filme, Unterrichts­material, Bilder oder Projekte abrufbar sein und Lehrer und Schüler im Unter­richt unter­stützen. Bislang sind digitale Inhalte zumeist auf statio­nären Rech­nern abrufbar – im klassischen Computer­raum der Schulen zum Beispiel. Die digi­tale Wolke (Cloud) soll das ändern: Wer über ein passendes End­gerät verfügt, kann das in Bits und Bytes versammelte Wissen jeder­zeit und überall, wo es Inter­net gibt, nutzen.

Dieses Ziel hatte Bundes­bildungs­ministerin Johanna Wanka im Novem­ber 2016 ausgegeben und nach Schulen gesucht, die helfen wollten, die Cloud zu ent­wickeln und vor allem zu verbessern. Das Marianum hat sich beworben – und ist ausgewählt worden.

Kinder sollen schon im Schul­alter optimal auf das Leben in einer zu­nehmend digitali­sierten Gesellschaft vorbe­reitet werden – das ist derzeit gesell­schaftlicher Konsens. Das Hasso-Plattner- Institut in Potsdam arbeitet auf dem Weg zu diesem Ziel gemein­sam mit dem natio­nalen Excellence-Schulnetzwerk „MINT EC“, zu dem das Marianum schon längere Zeit gehört, sowie dem Bildungs­ministerium an der Schul-Cloud. Neben der ständigen Verfüg­barkeit von aktuellen Lern­inhalten sehen die Initiatoren Vorteile in der Bereit­stellung von zentraler Rechen­leistung, die den Zugriff durch Schüler und Lehrer über verschieden leistungs­starke Endgeräte möglich macht. Hard- und Software seien stets auf dem neuesten Stand, ohne dass Lehrer dies wie bisher neben­bei erledigen müssten.

„Eine Chance“

Für Uli Wessling (Schulleitung), Franz Albers (Koordinator Neue Medien) und Lutz Gels (IT-Fachmann) vom Marianum ist die Teil­nahme am Pilot­projekt eine Chance, an wichtigen neuen Entwick­lungen mitzuwirken und sie auszuprobieren. „Über­legungen, wie wir die digitale Welt besser in den Unter­richt integrieren können, gibt es schon lange“, sagt Wessling. Deshalb habe man die IT-Ausstattung schon vor einiger Zeit auf den neuesten Stand gebracht – was nun mut­maßlich neben der inhalt­lichen Ein­bindung in den Unterricht ein wich­tiger Grund für den Zu­schlag für das Projekt gewesen sei.

Smartboards in den Klassen sind Standard, ebenso ein Klassen­satz Tablet-PCs und W-Lan in allen Räumen. Was fehlt, sind verläss­liche, zentral abrufbare Unterrichts­inhalte: „Derzeit sucht sich jeder Lehrer selbst seine digi­talen Bau­steine zusammen“, sagt Franz Albers. Digitale Schul­bücher, fach­spezifisches Material und Apps, aber auch fächer­übergreifende Ange­bote gebe es zum Teil. Nur eine über­geordnete Struktur dafür fehle. Hier hoffe man auf die Schul-Cloud.

Medienkompetenz

Außerdem biete sie die Chance, mehr inter­aktiven oder auch auto­nomen Unterricht mit aktuellerem Lern­inhalt anzubieten und so die Qualität zu steigern. Am Ende könnte sogar das lästige Bücher­schleppen der Vergangen­heit angehören, wenn die Schul­bücher in digitaler Form vorlägen. Entschei­dend für einen Erfolg des digital unter­stützten Lernens sei die Vermittlung von Medien­kompetenz zunächst an die Lehrer, dann aber vor allem an die Schüler. Welche Quelle ist vertrauens­würdig? Wie bewertet man digi­tale Inhalte, und wo findet man verläss­liches Wissen?

Es gilt also, viele Fragen zu klären in dieser 14 Monate wäh­renden Pilot­phase. Zum Beispiel wie zu verhindern ist, dass abwe­gige Inhalte in die Cloud gelangen können. Eines scheine aber schon jetzt klar zu sein, sagt Uli Wessling: Jeder Schüler benötige, wenn sich die Schul-Cloud durchsetze, ein digi­tales Endgerät, vorzugs­weise einen Tablet-PC. Bislang plane das Bundes­bildungsministerium, dass die Eltern die Kosten dafür über­nehmen sollten."

Einen Podcast zum Thema bietet die Ems-Vechte-Welle an: | ZUM PODCAST |.
 
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