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News des Jahres 2016

 

Ausstellung

Auf den Spuren Hundertwassers: Sonderführung im Stadthaus

Von Heiner Harnack (MT), 17.12.2016

Meppen. Die bis zum 28. Februar 2017 laufende Ausstellung mit Werken von Friedensreich Hundertwasser kann alleine oder per Führung erkundet werden. Schüler des Meppener Marianums besuchten die Schau jetzt bei einer Sonderführung.

Andreas Hoveling, Kunsterzieher am Gymnasium Marianum, hatte sich die Chance nicht entgehen lassen, zusammen mit einer fünften und sechsten Klasse die Ausstellung von Anita Beermann präsentiert zu bekommen. „Zusammen mit dem Vitus-Werk machen wir ein Projekt am Kunstzentrum Koppelschleuse, sodass wir diese Präsentation von Hundertwasser als guten Einstieg nutzen können“, meinte der Pädagoge in einem kurzen Gespräch mit unserer Redaktion. Zudem habe man selten die Chance, Werke eines so großen Künstlers vor Ort näher kennenzulernen.

Stimmengewirr

Während draußen im Foyer Ingrid von Trechten die Erinnerungsstücke an die Ausstellung passend und in aller Ruhe zurechtlegen kann, herrscht in dem sonst als Ratssaal genutzten Bereich Stimmengewirr der Schüler. Anita Beermann hat an diesem Vormittag Dienst und erklärt in aller Ruhe der bunten Truppe viel Wissenswertes aus dem Leben und des künstlerischen Schaffens des Multitalents, das im Jahr 2000 an Bord eines Kreuzfahrtschiffes im australischen Brisbane verstarb.

Beermann erzählt den wissbegierigen Schülern, dass der Künstler einst in Japan seinen Namen von ‚Friedrich‘ in ‚Friedensreich‘ selbst umgewandelte. „Das geschah, weil niemand seinen realen Namen übersetzen konnte“, so die Fachfrau. „Er wusste aber, dass die Begriffe ‚Frieden‘ und ‚Reich‘ als japanische Schriftzeichen existierten.“ So sei der international bekannte Name entstanden. Zudem habe Hundertwasser einen in Japan genutzten persönlichen ‚Inka-Stempel‘ für sich haben wollen, der genauso viel wert sei, wie die eigene Unterschrift.

Eingemischt

Da der österreichische Künstler die Welt verbessern wollte, habe dieser sich auch in viele Dinge eingemischt und seine legendären ‚Nacktreden‘ gehalten, verriet sie den schmunzelnden Schülern. Dazu habe er sich in der Tat ausgezogen, was seinerzeit als viel unanständiger gesehen worden sei, als heutzutage. „Die Aufmerksamkeit war ihm gewiss. Allerdings gab es auch Menschen, die seine Vorträge aus Protest verließen und Strafanzeigen stellten“, erzählte sie weiter. Hätte er eventuell nur die Reden gehalten, wären ihm manche vielleicht nicht gefolgt, vermutete Beermann. Hundertwassers politisches Engagement habe sich auch gezeigt, als er zusammen für Israel und Palästina eine Friedensflagge entworfen habe. Auch für Australien und Neuseeland habe er versucht, die gültigen Flaggen mit Symbolen der Ureinwohner zu mischen.

 
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