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News des Jahres 2016

 

Marianum im Bundesfinale

Fußballer erreichen hervorragenden 9. Platz

Von H. Stimberg, 07.10.2016


Vom Sonntag, dem 18.09. – Donnerstag, 22.09.2016 fand im Schulenwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ das Bundesfinale in Berlin statt. Lange hatte unser Team diesem Highlight entgegengefiebert und am Sonntag startete um 8.50 Uhr der Zug vom Meppener Bahnhof in Richtung Berlin. Am Lingener Bahnhof wartete in Gestalt des Schulleiters Leo Pott bereits die erste Überraschung. Er besuchte „seine Jungs“ im Zugabteil und wünschte ihnen viel Erfolg im Wettbewerb. Zudem wurde eine Motivationsspritze gesetzt: „Wenn ihr im Endspiel steht, komme ich nach Berlin.“ Nach der Ankunft in Berlin standen Akkreditierung, Hotelzimmerbezug, Begrüßung in der Niedersächsichen Landesvertretung in Berlin und die letzten Vorbereitungen für nächsten Tag – einschließlich Taktikbesprechung – auf der Tagesordnung.

Der erste Wettkampftag startete für Team und Betreuer schon um 6.45 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück und der anschließenden Anreise per U-Bahn zum Olympiapark (einem Trainingsgelände mit 9 (!) Fußballfeldern in der Nähe des Olympiastadions). Ein Hauch von Nervosität war sicherlich dabei, als das Team um 8.30 Uhr in neuen Schultrikots – übrigens den schönsten im Wettbewerb – den Platz 3 zum Aufwärmen betrat. Um 9.30 Uhr hieß liefen unseren Jungs zum ersten Mal samt Schiedsgericht ein und grüßten professionell von der Mitte aus die zahlreich aus Meppen angereisten Eltern (18!). Es ging gegen die bayrische Vertretung (Dietrich-Bonhoeffer-Bildungscampus aus Bad Abibling). Der Spielverlauf gestaltete sich furios. Schnell erzielten Hendrik Krüßel und Gerrit Ideler per geschickten Lupfern über den gegnerischen Torhüter hinweg die ersten beiden Treffer. Das gab dem Team die nötige Sicherheit im Passspiel und letztlich konnte Gerrit ein weiteres Mal einnetzen. Was für eine idealer Start – und das gegen die hoch eingeschätzten Bayern! Allen war klar: Ein weiterer Sieg bzw. ein „passendes“ Unentschieden und man würde aufgrund des Turniermodus zumindest schon den 8. Platz des Bundesfinales gesichert haben.

Auf Platz 4 sollte es dann allerdings anders kommen. Um 11.00 bzw. 12.30 Uhr hießen dort die Gegner Brandenburg (Sportschule Frankfurt/Oder) bzw. Thüringen (Pierre-de-Coubertin-Gymnasium Erfurt). Die gute Ausgangssituation wurde jeweils mit 0:3-Niederlagen verspielt, aufgrund von eigenen, z.T. unglücklichen Fehlern, zum anderen aber auch der Qualität der beiden gegnerischen Mannschaften geschuldet. Eine Recherche ergab, dass die Teams in der höchsten deutschen Spielklasse der U15-Junioren komplett und eingespielt als Regionalligamannschaften spielen. So gesehen war die vorausgegangene Einschätzung unserer Vorrunden-Gruppe B als „Hammergruppe“ durchaus gerechtfertigt.


Mit hängenden Köpfen ging es in die Kabine zum Duschen – selten war es so still im Umkleideraum wie nach diesen recht hohen Niederlagen in 2 x 15 Minuten. „Köpfe frei bekommen“ war die Aufgabe der Betreuer. Nach einer Mittagspause im Hotel ging es in die City und in kleinen Gruppen wurden der Potsdamer Platz und das Sony-Center erkundet; die vielen Pokemons in den Straßen von Berlin waren willkommene Helfer bei der mentalen Regeneration.

Den zweiten Wettkampftag ging man mit frischer Motivation an, noch war ein einstelliger Tabellenplatz möglich. Der Gegner auf Spielplatz 2 hieß Baden-Würtemberg (Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe, Eliteschule des Fußballs). Aufgrund einer Verletzung von Daniel Benke kam es zu Umstellungen im Team, Alexander Többe tauschte mit Calvin v.d. Wildenberg die Torwartposition und letzterer übernahm – übrigens souverän – einen Innenverteidiger-Part, den er auch in seinem Team im JLZ Papenburg spielt. Es entwickelte sich ein Spiel mit wenig zwingenden Torszenen und das 0:0 nach 40-minütiger Spielzeit war gerechtfertigt. Elfmeterschießen! Da Calvin sich bereits in vorhergehenden Qualifikationsrunden den Ruf eines „Elfmeterkillers“ verdient hatte, besetzte er erneut die Torhüterposition – und wie. Zwei gehaltene Elfmeter und mit Gerrit, Hendrik und Alexander eiskalte Elfmeterschützen reichten zum 3:2 Sieg gegen die Karlsruher. Puuh – durchatmen, erstes Erfolgserlebnis!

Die Qualifikation um die Plätze 9-12 war erreicht und der Gegner kam aus Mecklenburg-Vorpommern (CJD-Christopherusschule Rostock). Schnell stellte sich heraus, dass man einen starken Gegner erwischt hatte. Mehrfach ließen die Rostocker gute Einschussmöglichkeiten liegen und der Halbzeitstand von 0:0 war für unser Team sehr „schmeichelhaft“. Im der zweiten Spielhälfte stand man besser im Raum und es konnte mehr Druck auf das gegnerische Tor entwickelte werden. Simon Reiners wurde dabei im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte er fünf Minuten vor Spielende sicher zum 1:0. Wer geglaubt hatte, das könnte reichen, sah sich getäuscht. Kurz vor Schluss egalisierten die Rostocker und erneut ging es in einen Elfmeterkrimi. Betreuern und Eltern stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben, aber ... auf Calvin war erneut Verlass. Er hielt den entscheidenden Ball fest und man war mit fünf verwandelten Schüssen erneut durch. Elfemeterschießen können wir und der nachfolgende Kabinenaufenthalt war mit dem Vortag nicht mehr zu vergleichen. Platz 9 oder 10 waren nun am nächsten Tag möglich. Um nicht zu viel zu laufen, unternahm man am Nachmittag eine Sightseeing-Tour per Bus zu den entscheidenden kulturellen Punkten in Berlin. Den abschließenden Lernerfolgs-Test bestand nicht jeder, denn auch per Bus war das Fangen von Pokemons möglich .

Mittwoch – letzter Wettkampftag. Erneut ging es um 9.30 Uhr gegen die Bayern aus Bad Aibling, die ebenso alle weiteren Qualifikations-Spiele gewonnen hatten. In diesem Spiel – Daniel kehrte nach überstandener Zerrung zurück ins Team – zeigte das Marianum spielerisch sein bestes Match in Berlin und gewann verdient mit 2:0 (Ideler, Reiners). Großer Jubel und überaus zufriedene und strahlende Eltern am Spielfeldrand waren zu sehen. Somit hatte unsere Truppe den anvisierten einstelligen (9.) Platz erkämpft und die Gesamtbilanz liest sich gut: Vier von sechs Spielen auf Bundesebene gewonnen – bravo! Thüringen und Brandenburg belegten übrigens Platz 3 und 6; ein Beleg dafür, wie stark unsere Vorrundengruppe war. Bundessieger wurde das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin mit einem 1:0 gegen das Sportgymnasium Dresden aus Sachsen.

Unterm Strich hatten wir nicht nur die „vermeintlich“ schönsten Trikots aller Bundesländer, wir hatten mit den zahlreich angereisten Eltern auch die größte Fangruppe am Spielfeldrand; viele „Offizielle“ bewunderten dieses mit entsprechenden Kommentaren. Danke für die Unterstützung! Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle auch bei Bernd Krüssel bedanken, der – ebenso mit einer „Coch-Karte“ ausgestattet – helfend und beratend unserem Team zur Seite stand und beim „snap-chatting und bloggen“ für Aktualität in der Heimat sorgte.

Den freizeitlichen Abschluss an diesem Tag genossen alle in der Umgebung KaDeWe/Friedrichstraße. Einkaufen, u.a. bei Adidas-Puma-Nike und Besichtigung der Gedächtniskirche waren möglich. Am Abend stand dann die Abschlussfeier in der Max-Schmeling-Halle an. Alle teilnehmenden Mannschaften des Herbstfinales 2016 – auch die zahlreicher anderer Sportarten – waren versammelt und unter Mithilfe sportlicher Prominenz wurden die Gold-Silber-Bronze Medaillen verteilt. Tolle show-acts wurden im Rahmenprogramm geboten, anschließend wurde zu heißen Disco-Rhythmen bis 23.00 Uhr im Innenraum der Arena getanzt und gerockt.

Donnerstag – Abreisetag: Nach „endlich mal wieder ausschlafen“ und ausgiebigem Frühstück ging es in Richtung Hauptbahnhof und die Deutsche Bahn – übrigens einer der Hauptsponsoren des Bundesfinales – überzeugte durch Pünktlichkeit. Um 17.07 Uhr fuhr man in den Meppener Bahnhof ein. Dort warteten bereits die Eltern und honorierten den Erfolg des Teams mit klatschendem Beifall.

Wenn das kein schöner Ausklang der schulfreien Zeit war ...

Beim Bundesfinale 2016 in Berlin waren dabei:

Calvin v.d. Wildenberg, Daniel Benke, Kilian Brach, Anton Gavrilov, Thomas Grönniger, Vinzent Hölscher, Gerrit Ideler, Robin Küwen, Hendrik Krüßel, Philipp Mahr, Simon Reiners, David Sannen, Bjarne Schwieters, Alexander Többe und Lennart Voss. Betreuer: Bernd Krüssel und Herbert Stimberg.

 
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