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News 2025

Eine Kiste voller Rhythmus

Cajon-Workshop für den Jahrgang 6 am Gymnasium Marianum

Von M. Esch-Klemme, 28.04.2025


Es groovt und slapt gewaltig, wenn eine komplette Klasse Sechstklässler mit 30 Cajons ausgestattet im Takt zu fetzigem Rock und Pop den Musiksaal beschallt. Der ungewohnte Sound dringt durch die dicken Mauern des Schulgebäudes und der Klang füllt noch den angrenzenden Schulhof und Park. „Was um Himmels willen“, fragen sich arglose Menschen auf dem Gelände, „ist denn nun los?“


Einen ganzen Vormittag lang erleben die Schüler der sechsten Jahrgangsstufe klassenweise eingeteilt einen musikalischen Workshop der außergewöhnlichen Art. Matthias Philipzen, Musiker, Musikhochschuldozent und Experte für außergewöhnliche Drums & Percussion-Aktionen, ist aus Würzburg angereist, um in seinem Workshop die vielfältigen und faszinierenden Klangerlebnisse des Rhythmus-Instruments „Cajon“ vorzustellen, natürlich mit viel Musik und praktischen Übungen. Der Workshop erstreckt sich über den ganzen Tag und bietet so vormittags allen SchülerInnen und am Nachmittag auch vielen interessierten LehrerInnen die Gelegenheit, Spannendes über die Cajon zu erfahren und vor allem viel eigene Musikpraxis zu erleben.


Die Cajon, häufig auch als „Kistentrommel“ bezeichnet, stammt ursprünglich aus Peru. Sie besteht aus einer Holzkiste mit einem hohlen Resonanzraum im Inneren und wird mit den Händen gespielt. Durch unterschiedliche Schlag- und Trommeltechniken entlockt der Spieler seiner „Kiste“ ganz erstaunliche Geräusche, Klänge und Rhythmen. Die Cajon findet ihren Einsatz vor allem in lateinamerikanischer Musik, aber auch andere Musikstile adaptieren inzwischen dieses Instrument als bereichernde Klangfarbe.


Im Workshop selbst legen die SchülerInnen schnell alle Scheu ab. Matthias Philipzen, der mit seinen Kursen schon seit mehr als 25 Jahren in Europa und Amerika ein gefragter Referent ist, zieht alle Teilnehmer sofort in seinen Bann. Schon nach wenigen Erklärungen geht’s an die Praxis: Cajon aussuchen, erste Schlagübungen lernen und dann schallt es auch schon im großen Percussion-Orchester zu Pop, Rock, Hiphop und Latin-Musik durch den Musiksaal. Das Schöne an der Cajon ist, dass die Teilnehmer von Anfang an mitspielen können und unmittelbar erste Erfolgserlebnisse haben. Die musikalische Reise führt durch unterschiedliche Stile von African Drumming über Oriental bis zum Swing. Und sie vermittelt eindrucksvoll den Spaß am Musik machen in der Gruppe.


Am Ende sind alle Teilnehmer begeistert von diesem Instrument und Mancher fragt, wo und wie man das weiterspielen kann. Daher noch ein kleiner Tipp vom Profi Matthias Philipzen: „Sollten sich die SchülerInnen ein eigenes Instrument für Zuhause wünschen und in der Wohnung üben wollen, ohne die Nachbarn zu stören, verdeckt man das Resonanzloch mit einem Kissen und legt noch ein Handtuch in die Cajón hinein. Dadurch bleiben die hohen und tiefen Töne des Instruments immer noch hörbar und man kann wie gewohnt üben, ohne auf die Lautstärke achten zu müssen.“


 
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