Taizé-Fahrt im Jg. 12
Von Julia Ruiters und Razvan Sorohan, 16.10.2025
In diesem Schuljahr hatten 37 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs die Gelegenheit, gemeinsam mit Frau Pohlabeln, Frau Schnaider und Frau Kannegießer für fünf Tage nach Taizé in Frankreich zu reisen.
Die ökumenische Gemeinschaft im Burgund ist bekannt dafür, dass dort Jugendliche aus aller Welt zusammenkommen, um gemeinsam zu leben, zu beten und sich auszutauschen.Schon bei der Ankunft fiel die besondere Atmosphäre auf: Überall waren junge Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern – und doch lag eine spürbare Ruhe und Offenheit in der Luft. Schnell wurde deutlich, dass die Jugendlichen ein echtes Interesse am Leben und an den Erfahrungen anderer hatten.
Der Tagesablauf in Taizé war klar strukturiert: dreimal täglich fanden gemeinsame Gebete statt. Diese unterschieden sich deutlich von den Gottesdiensten, die wir aus Deutschland kennen. In Taizé standen Gesänge im Mittelpunkt – einfache, sich wiederholende Melodien in verschiedenen Sprachen wie Deutsch, Englisch oder Französisch. Durch diese Wiederholungen entstand eine ruhige, fast meditative Stimmung. Besonders eindrucksvoll war die etwa achtminütige Schweigeminute in jedem Gebet – eine Zeit, in der man über sich selbst, das Leben oder einfach über den Moment nachdenken konnte. Diese Stille war für viele eine willkommene Gelegenheit, innerlich zur Ruhe zu kommen und den Alltagsstress hinter sich zu lassen.
Zwischen den Gebeten fanden sich die Teilnehmenden in kleinen Gesprächsgruppen zusammen, um über verschiedene Themen zu sprechen, zu spielen oder bei alltäglichen Aufgaben zu helfen – beim Essensdienst, Abspülen oder Aufräumen. So entstand ein starkes Gefühl von Gemeinschaft und Verantwortung. Jeder trug auf seine Weise zum Gelingen bei, und gerade in dieser Einfachheit lag eine besondere Stärke.
Abends versammelten wir uns oft in kleiner Runde beim sogenannten Oyak, um zu singen, zu reden oder einfach den Moment zu genießen. Manchmal saßen wir auf einer Bank, jemand spielte Gitarre, und das Lachen und die Stimmen mischten sich mit der Abendluft – Augenblicke, die von Ruhe und Gemeinschaft geprägt waren. Diese Abende ließen uns alle enger zusammenwachsen und stärkten den Zusammenhalt in der Gruppe.
Die Tage in Taizé waren insgesamt eine sehr bereichernde Erfahrung. Wir haben viel über andere Kulturen, über Gemeinschaft und auch über uns selbst gelernt. Auch wenn es anfangs ungewohnt war, sich auf das einfache Leben dort einzulassen, hat sich die Reise in jeder Hinsicht gelohnt. Wir nehmen viele schöne Erinnerungen, neue Freundschaften und wertvolle Eindrücke mit zurück – und werden diese besondere Zeit sicher nicht so schnell vergessen.






