Pilgern auf dem Hümmling

 

„Ich bin eine harte Sau!“ – Erfahrungen auf dem Hümmlinger Pilgerweg



Von Sophia Büld (Jgst. 11), 08.11.2015

„Durchhalten!“ - So dachten viele Schüler, die während der religiösen Orientierungstage in Sögel zwei Tage auf dem Hümmlinger Pilgerweg verbrachten, wenn sie trotz einiger Blessuren (Hüfte, Knie, Fuß) und körperlicher Erschöpfung den Willen zeigten, den Weg bis zum Ende zu gehen.

Die knapp 27 Kilometer am ersten Tag (von Clemenswerth über Spahnharrenstätte nach Werlte) und 12 Kilometer am zweiten Tag (von Clemenswerth über Werpeloh nach Börger) ergeben beinahe einen Marathon, weshalb jede Aussage, die in diese Richtung geht, doppelt gerechtfertigt ist. Dass F. Amodio trotz offener Blasen an den Füßen den Weg – gestützt auf einen Pilgerstab – zu Ende ging, ist seiner Einstellung zu verdanken. Seine Mitschüler ließ er wissen, er sei „eine harte Sau“.

Doch der Weg führte die Pilger nicht nur an ihre Grenzen, sondern bot auch viele Denkanstöße. Die Sinnsprüche, die ab und an am Wegrand zu finden waren, sowie besondere Plätze, wie zum Beispiel der jüdische Friedhof auf dem Weg von Sögel nach Werpeloh, regten zum Nachdenken über Gott und die Welt an.

Dadurch entstanden z. B. auch Gespräche über den Tod, das eigene Verständnis des Todes und die persönliche Bedeutung des jeweiligen Verständnisses für das eigene Leben. Somit konnte man sich selbst besser kennenlernen, darüber hinaus bot der Weg natürlich auch die Möglichkeit, den Anderen näher kennen zu lernen, da man zumeist in Kleingruppen unterwegs war. Zeiten des Gesprächs und Zeiten der Stille wechselten einander ab.

Alles in allem waren die zwei Tage als Pilger eine wahre Bereicherung für die Schülerinnen und Schüler, die sich auf den Weg eingelassen haben. Ein besonderer Dank gilt hierbei den beiden Teamern Marlen und Freggle sowie dem „Pilgervater“ Christian Thien und natürlich auch Frau Polandt und Herrn Burrichter, die bis zur Weidenkirche in Börger mitgepilgert sind.