Erster Amerika-Austausch

 

Marianumschüler reisen in die Südstaaten der USA


Von J. Pouwels und A. Kannegießer, 13.05.2014
Vom 25. März bis zum 11. April diesen Jahres fand der erste Austausch unserer Schule mit der St. John‘s Christian Academy in Moncks Corner statt, einer Kleinstadt westlich der ehemaligen Südstaatenmetropole und Hafenstadt Charleston S.C. , an dem 9 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 sowie 2 Kollegen teilnahmen. Nach einer etwa einjährigen, intensiven Vorbereitung auf die Begegnung und regelmäßigen E-Mail-Kontakten zu den amerikanischen Austauschpartnern waren Vorfreude, Aufregung und Neugier auf die USA am Tag des Abflugs groß. Nach leichten Startschwierigkeiten durch einen ausgefallenen Flug, eine um einen Tag verspätete Anreise, Umbuchungen beim Anschlussflug und verspätet eintreffende Gepäckstücke erreichte die Gruppe am späten Abend endlich die Kleinstadt Moncks Corner und wurde dort sehr herzlich von den Gastfamilien empfangen.

Am nächsten Morgen ging es dann, nach einem kurzen Treffen in der Schule und einer Begrüßung durch den Schulleiter, auch schon auf den ersten von mehreren Ausflügen in die Region. Dabei wurden unter anderem historische Stätten besichtigt, wie das auf einer künstlichen Insel an der Einfahrt vom Atlantischen Ozean in die Bucht von Charleston gelegene Fort Sumter, Schauplatz der ersten militärischen Auseinandersetzung des amerikanischen Bürgerkriegs sowie der Flugzeugträger USS Yorktown, der während des 2. Weltkriegs im Einsatz war. Auch eine ehemals durch Sklavenarbeit bewirtschaftete Baumwollplantage, die Schauplatz zahlreicher Fernsehserien und Filme war, stand auf dem Programm. Ein Besuch in Charles-Town Landing, einem großen Freilichtmuseum, in dem die Geschichte der Besiedlung der Region nachgestellt wird, von der Überfahrt von England, über den Bau der ersten Siedlungen bis zur Gründung der heutigen Stadt Charleston, rundete die historische Erkundung ab und brachte den Teilnehmern des Austauschs die Geschichte der Region näher.

Zu den außergewöhnlichen Erlebnissen der Austauschfahrt gehörte zudem eine Bootsfahrt durch den Sumpf, bei der zahlreiche Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraums zu beobachten waren. Besondere Aufmerksamkeit zogen dabei einige Alligatoren auf sich, die sich vom Boot aus fotografieren ließen.

Des Weiteren organisierte der Vater einer Austauschfamilie, Anwalt beim Gericht des Berkley County, einen Besuch beim Bezirksgericht, das sich in unmittelbarer Nähe zur Austauschschule befindet. Dort bekam die Gruppe einen interessanten Eindruck vom Ablauf amerikanischer Gerichtsverhandlungen, durfte auf der Jury-Bank des größten Anhörungssaals Platz nehmen, dort mit dem obersten Richter über dessen Fälle diskutieren und anschließend einen Blick in die Gefangenenzellen werfen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des traditionellen Abschlussballs der High School, der Prom Night. Die gesamte Gruppe war im Vorfeld eingeladen worden an dieser Tanzveranstaltung in Abendgarderobe teilzunehmen, die in diesem Jahr unter dem Motto The Great Gatsby stand. In einem aufwendig im Stil der 20er Jahre dekorierten Raum hatten die deutschen Schüler die Möglichkeit, die Feierkultur der amerikanischen Jugendlichen kennenzulernen und bei der Wahl des Prom Kings und der Prom Queen dabei zu sein.

Aber nicht nur Ausflüge und Feierlichkeiten bestimmten den Ablauf der Austauschfahrt. Die Teilnahme am Unterricht in der Gastschule bot einen interessanten Einblick in das amerikanische Schulsystem, das sich doch erheblich vom deutschen unterscheidet. An 5 Tagen begleiteten die deutschen Schüler und Lehrer unterschiedliche Klassengruppen vom Kindergarten bis zur Abschlussklasse und wurden überall herzlich aufgenommen und in den Unterricht einbezogen.

Der letzte gemeinsame Abend wurde mit einem typisch amerikanischen Barbecue begangen, zu dem die Familie eines Austauschschülers die deutschen und amerikanischen Schüler, deren Eltern sowie die beteiligten Lehrer eingeladen hatte. Auf allen Seiten war man sich einig, dass diese erste Begegnung für viele positive Erfahrungen und einen intensiven kulturellen Austausch gesorgt hat. Der erste deutsch-amerikanische Austausch hat somit Pionierarbeit geleistet und die Weichen für zukünftige Begegnungen gestellt.

Krönender Abschluss der USA-Reise war ein Kurzaufenthalt in Atlanta, Georgia, wo ein Besuch des Coca-Cola-Museums sowie eine Studio-Tour beim Nachrichtensender CNN (Global Headquarters) auf dem Programm standen. Nach einer Übernachtung im Hotel ging es früh am nächsten Morgen zum Atlanta International Airport, von wo aus der Rückflug nach Deutschland angetreten wurde.