"Götter wie du und ich"

 

"Vergnügliche Premiere der 'Götterolympiade' am Marianum Meppen"


Von Petra Heidemann, Meppener Tagespost, 09.03.2013
Meppen. Publikumsnah, souverän und mit sichtlichem Spaß an der Sache - so hat der Wahlpflichtkurs Musik der Jahrgangsstufe 9 des Gymnasiums Marianum das Musical „Die Götterolympiade“ von Cäcilia und Johannes Overbeck überzeugend mit Leben erfüllt, rasant inszeniert von Mechthild Esch-Klemme.

16 Darsteller, 14 Choristen und Tänzer, 11 Musiker der Schulband, 2 Beleuchter, etliche Ton- und Lichttechniker sowie viele engagierte Helfer hinter den Kulissen brachten eine reife Leistung auf die Bühne, die nichts vom Lampenfieber verriet, sondern perfekt, selbstsicher und mit großer Spielfreude ihre Wirkung nicht verfehlte. Die Livemusik der Schulband war weit mehr als präzise Untermalung; sie hielt dynamisch die schwungvolle Spannung des Werkes und gab den Akteuren ein zuverlässiges Fundament, ohne in Konkurrenz zu treten, sodass Gesang und Texte jederzeit unangestrengt das Publikum erreichten.

Göttermutter Hera (Dana Liesen) und Göttervater Zeus (Maarten Menke) sind die ständigen Konkurrenzstreitigkeiten ihrer Kinder Aphrodite (Melina Vlachakos), Athene (Pia Mühlenstädt), Apoll (Julian Bollmer), Dionysos (Maximilian Otten) und Ares (Vivian Andrzejewski) leid und fordern diese auf, nacheinander ihre Fähigkeiten in einem olympischen Wettstreit bei den Menschen unter Beweis zu stellen um der Ehre willen. Der „coole“ Götterbote Hermes (Marie Eder) beobachtet und gibt kritisch kommentierend sein Feedback. Das Ergebnis dieser Aktionen überrascht durchaus und gibt dem heiteren Geschehen eine nachdenkenswerte Erkenntnis.

Ausgehend von der getanzten Frage „Warum sind wir, wie wir sind, so ganz und gar verschieden?“ präsentieren sich der kämpferische Ares, die nur auf Schönheit bedachte Aphrodite, die wissensdurstige Athene, der sorglos feiernde Dionysos, der schöne Apoll, in dessen Glanz sich die Musen (Amelie Lembeck, Esther Suhr, Jana Telgen) sonnen, unterstützt von der Dienerschar (Joris Büter, Leon Dierkes, Finja Hagemann, Christoph Thale, Isabell Weiss). Sie bringen den Menschen, was sie in ihrer Eigenschaft zu geben haben. Aber genau da zeigt sich die letzte Konsequenz des Absoluten: Unbegrenzter Kampf rottet aus, Fixierung auf Schönheit schafft leere Langeweile, uferloses Wissensstreben verliert an Lebensqualität, ausschweifendes Partymachen zerstört, brotlose Künste machen lebensuntüchtig. Erst als sich die Eigenschaften bei den Menschen mischen, wird klar, nicht das Absolute gewinnt, sondern die Erkenntnis, man kann gelehrt und fröhlich sein, schön und strebsam, stark und empfindsam. „Darum sind wir, wie wir sind“ lautet die Antwort, „finde heraus, was in Dir steckt“.

Ob Sologesang oder Text, Begleitaktion im Hintergrund oder „front line“ – beeindruckend, mit welch klarer, stimmlicher, mit welch tänzerischer Ausdruckskraft, mit welch detaillierter Mimik die jungen Akteure ihre Rollen authentisch gestalteten, solistisch wie im Ensemble, einfach „göttlich“.

           

           


(Demnächst wird auf dieser Seite noch eine ausführliche Diashow mit allen Akteuren folgen!)