20. Forum Marianum

 

Ehemalige informieren über Möglichkeiten der Studienförderung

Marianum, 08.11.2012
Einen würdigen Rahmen fand am Donnerstag, den 8.11.2012, die "Jubiläumsveranstaltung" des Forum Marianum, indem die Organisatoren zum 20. Vortragsabend nicht nur gleich vier Referenten aufbieten konnten, sondern sich vor allem auch die Aula des Marianums bis nahezu auf den letzten Platz mit interessierten Zuhörern füllte.

Informiert wurde diesmal über das Thema "Studienförderung", ein Bereich, über den nur sehr wenige angehende Studenten tatsächlich Bescheid wissen. Die vier Referenten hinterließen, wie Moderator Uli Wessling am Ende feststellte, ein Publikum, das sehr gute Eindrücke über das Thema gewonnen hatte und das darüber hinaus auch noch gut unterhalten worden war. Denn alle Referenten schafften es, das Auditorium mit kompetentenn, motivierenden und auch vergnüglichen Vorstellungen zu begeistern.

Jan-Dirk Brand stellte nach seinem persönlichen Lebensweg, der ihn zum Projektingenieur für BMW-Fahrzeugkomponenten werden ließ, zunächst das Cusanuswerk als Studienstiftung vor, indem er in sehr kompetenter Weise über Bildungsangebot, Grundsätze, Voraussetzungen einer Bewerbung und Organisation des Studienwerks referierte. Das katholische Cusanuswerk ist eines von insgesamt zwölf großen Stiftungen, die Studenten unterstützen. Zur Zeit werden etwa 1100 Studenten als Cusaner gefördert. Kriterien für die Aufnahme sind Leistung, Persönlichkeit und Glaubensweg. Jan-Dirk wies darauf hin, dass sich auch Studenten, die nicht von ihrer Schule vorgeschlagen seien, bewerben könnten und gute Chancen hätten; hilfreich sei dabei insbesondere ein vorheriges Engagement etwa in Kirchengemeinden, der Schule oder einem Sportverein. Sein Appell richtete sich auch darauf, die enormen Chancen zu sehen, vielerlei Kontakte zu knüpfen und sich so ein persönliches Netzwerk aufzubauen.

Dennis Hebbelmann stellte die Studienstiftung des deutschen Volkes vor, die völlig unabhängig von Parteien, Kirchen etc. etwa 11000 Studenten fördert. Seines Zeichens Dozent für Motivationspsychologie gelang es Dennis, die Zuhörer motivierend für die Ziele der Stiftung zu fesseln, stellte er doch dar, dass man trotz des Auswahlkriteriums Leistung kein Genie oder Nerd sein müsse, um in den Genuss der Förderung zu kommen. Seiner Erfahrung nach bringe gerade das Marianum viele gute Schüler hervor, die sich Chancen auf eine Förderung ausrechnen könnten. Dabei profitierten die Geförderten nicht nur finanziell (monatlich 150 Euro, dazu aber Finanzierung von Projekten, Bildungsreisen etc), wobei gerade diese Hilfe sehr großzügig ausfalle und dem Studenten großes Vertrauen entgegenbringe - sinnigerweise verglich er die Förderung mit einer "lieben alten Erbtante"! Zur ideellen Förderung seien die vielen Bildungsangebote und Zusammenkünfte mit anderen Geförderten zu rechnen, die einen großen und vielfältigen Kreis interessanter und aktiver Menschen bildeten, dem man einfach gern angehöre. So habe er großartige Erfahrungen machen können, wobei zu den bewegendsten die Erstwahl von Präsident Obama im November 2008 gehört habe, die er als geförderter Praktikant an der New York University live habe erleben dürfen.

Für die Ludwig Windthorst Stiftung trat Johannes Kröger (Abi 2003) an, der seit Mai diesen Jahres zu deren Geschäftsführer ernannt wurde. Er brachte mit Elisabeth Fangmeyer (Abi 2005) eine "Alt-LuWine" mit, also eine seit langem zum Kreis der Geförderten gehörende ehemalige Schülerin unserer Schule, die heute Vorstandsassistentin beim Caritasverband Hildesheim ist. Johannes stellte die Entstehungsgeschichte der LWS vor und informierte sachkundig (er hat Geschichte studiert) auch über den Namensgeber, dessen auch durch die Stiftung gedacht werden soll. Er erinnerte an Windthorsts Einsatz für die Rechte von Minderheiten, z.B. auch für die Juden in Deutschland. Elisabeth stellte dagegen mehr die konkreten Angebote der LWS vor. Dazu gehören Projektarbeiten und Studientage mit hochwertigen Referenten, Auslandsreisen und Diskussionsrunden. Die Stiftung hilft bei der Vermittlung von Praktika (Elisabeth absolvierte eines im Bundesfamilienministerium in Berlin) und bringt junge Menschen mit aussergewöhnlichen Menschen zusammen; so konnte sie von einem Treffen mit Joachim Gauck im kleinen Kreis von "LuWis" berichten. Johannes Kröger verwies auch darauf, dass sich die Förderung durch die LWS erfahrungsgemäß auch bei der Bewerbung weitergehender Stiftungen positiv auswirken könne. Auch er warb ausdrücklich dafür, sich zu engagieren und zugleich von den vielfältigen Kontakten und Angeboten zu profitieren.

Der Abend endete wie immer im offenen Gespräch, wobei sich durch die Vielzahl an Fragen das große Interesse der Zuhörerschaft dokumentierte. Es wurde deutlich, dass es den Referenten gelungen war, neben der Vermittlung nützlicher Informationen viel Neugier zu wecken. Für uns als Schule war es dabei wieder einmal schön zu erleben, wie die Referenten in ihre interessanten Beiträge und Informationen auch einen dankbar-positiven Rückblick auf ihre Schulzeit am Marianum einfließen ließen.

So wurde auch dieser Vortragsabend ein großer Erfolg, der mit Dank und großem Applaus an die Referenten zu Ende ging.