Beratungsstellenparcour

 

Jahrgangsstufe 8 lernte Meppener Beratungsstellen kennen


Von H. Kleene, 01.10.2012
Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Ein Mädchen steht vor einer Eingangstür und traut sich nicht hineinzugehen. Wieder hatte es zu Hause lautstarke Auseinandersetzungen gegeben. Der Vater hatte Ärger im Beruf gehabt und den ganzen Frust mit nach Hause gebracht, Kinder und Frau angeschrien, der Mutter schließlich gar Prügel angedroht. Weinend und völlig aufgelöst war sie aus der Wohnung gerannt. Jetzt steht sie vor dem Haus, in dem die Beratungsstelle untergebracht ist…Unrealistisch? Übertrieben? Den meisten von uns sind solche extremen Situationen sicherlich fremd, doch kommen sie in Deutschland täglich hunderte Male vor.

Um für solche oder ähnliche Krisen gewappnet zu sein, absolvierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 des Gymnasium Marianum einen Beratungsstellenparcours. Ziel dieser Unterrichtung ist es, den Beratungsstellen ein Gesicht zu geben, um die Türschwellenangst leichter überwinden zu können.

Deshalb waren Vertreter der entsprechenden Einrichtungen an 5 Stationen vor Ort, um sich vorzustellen und Informationen zum jeweiligen Thema zu vermitteln. Das Jugendamt und die Polizei deckten den Bereich Jugendschutz ab. Verschiedene Organisationen wie SKF, SKM sowie der Weiße Ring engagieren sich im Bereich der Abwendung häuslicher Gewalt, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen.

Der Kinderschutzbund wie die Psychologische Beratungsstelle sind Ansprechpartner bei Mobbing und sexuellen Übergriffen. Die sexualpädagogische Präventionsarbeit und die Schwangerenkonfliktberatung werden von Donum Vitae und dem SKF durchgeführt. Der frühzeitigen Sensibilisierung bei Suchtproblemen (Alkohol, Glücksspiel, Medien) haben sich die Fachambulanzen von Caritas und Diakonischem Werk verschrieben.

Als motivierend empfanden die Schüler die verschiedenen Methoden (Spiel, Videoszenen, Pantomime etc.), mit Hilfe derer die Kernthemen vermittelt wurden. Organisiert hatten die ergiebige und ungewöhnliche Doppelstunde die Beratungslehrer der Schule; die Federführung lag in den Händen der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation des Caritasverbands Emsland.