Projekttage Jg. 9

 

Projekttage standen unter dem Thema "ICH - DU - ALLE So ist das Leben"

Von A. Kreilos, 21.03.2012
Leicht ist es nicht, mit dem Rollstuhl durch die Sporthalle zu fahren und schon gar nicht, wenn man dabei einen Basketball – in welcher Art auch immer – dabei mitnehmen soll... Und dann noch einen Korb werfen??? Da kommen sie ins Schwitzen, da fehlt die Koordination – das merken Paula, Fynn und Sophie recht schnell. Dabei sah es doch eben noch so einfach aus, als die Sportler vom BSG Meppen kleine Spieleinheiten vorführten.

Am Montag starteten die Projetktage des Jahrgangs 9 in der alten Sporthalle. „ICH-DU-ALLE So ist das Leben“ waren sie überschrieben und sie boten die Auseinandersetzung mit Themen, mit denen die Neuntklässler sonst nicht täglich zu tun haben:

Jens Schürmann aus Werlte, querschnittgelähmter Basketballer, der 2008 bei den Paralympics in Peking teilgenommen hatte, erzählte von seinem folgenschweren Unfall als Jugendlicher, der sein Leben radikal veränderte, aber nicht so, dass er heute tauschen möchte. Heute trainiert er die Rollstuhlbasketballer von Meppen, die den Schülern ihr Können zeigten.

Am Dienstag und Mittwoch hatten die Schüler in sechsstündigen Workshops die Gelegenheit, unterschiedliche Lebensbereiche hautnah kennen zu lernen, sei es bei einer Kreativaktion in einer Tagesstätte für Senioren mit Behinderung, bei der Begleitung eines Menschen mit Behinderung bei einem ganz normalen Arbeitstag, bei der Auseinandersetzung mit Pränantaldiagnostik, Armut in Meppen, Leben im Gefängnis, dem Nachverfolgen einer Suchtkarriere, Gesprächen mit von Behinderung Betroffenen, Nachdenken über psychische Einschränkungen, Fragen nach Krankheit, Gesundheit und Normalität, aber auch der Bearbeitung von Fragen menschlichen Zusammenlebens in und außerhalb der Schule.

Am Donnerstag endeten die Projekttage – nach einer Auswertung – mit einem Gottesdienst und einer Talkshow in der Aula.

Besonders intensiv wurde es für die Schüler immer dann, wenn sie in direktem Kontakt mit Menschen standen, die aus ihrem Leben erzählten und wie es ihnen gelingt, dieses – ihr – Leben sinnvoll und mit Freude zu leben. Und es gab eine Vielzahl von Gästen, die den Schülern diesen Einblick in ihr Leben gewährten; dafür wurde ihnen oft mit heftigem Applaus gedankt.

Gedankt sei an dieser Stelle auch besonders Veronika Röttger vom Vitus Werk und Michael Knüpper und Georg Quednow (Beauftragter bzw. Seelsorger für Menschen mit Behinderung im Bistum Osnabrück) für die langjährige gemeinsame Vorbereitung dieser Projekttage.